Zwischen Genuss und Überlastung

Zucker ist etwas Wundervolles. Zucker versüßt uns das Leben – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch genau deshalb übersehen wir oft, wo er überall steckt. Gerade an Weihnachten wird viel gebacken, gekauft und genascht. Erst vorgestern habe ich einen Insta-Beitrag kommentiert, mit der Bitte das Schokocroissant aus der Brotzeitdose draußen zu lassen. Leider war die Post-Erstellerin uneinsichtig: „Ist doch nur Zucker!“ Grund genug etwas genauer in die Stoffwechselvorgänge einzutauchen.

Wenn Süßes zur Belastung wird

Was viele nicht ahnen: Ein großer Teil der „Arbeit“, die im Körper nach dem Essen von Zucker anfällt, landet auf dem Schreibtisch der Leber. Besonders Fruktose – der Einfachzucker aus Obst, Säften und vielen versteckten Quellen – wird dort verarbeitet. Und je mehr davon verzehrt wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit einer direkten Fetteinlagerung in der Leber. Studien zeigen inzwischen deutlich, dass ein hoher Zucker- und Fruktose-Konsum unmittelbar mit dem Entstehen einer Fettleber zusammenhängt. Bis 10% der Kinder leiden bereits unter einer nicht alkoholisch bedingten Fettleber. Die Tendenz steigt, was auf einen weiter ansteigenden Anteil an Zuckern hindeutet.

Nie bloß oder nur eine Fettleber

Eine belastete Leber arbeitet weniger mehr so kraftvoll wie sie könnte. Sie entgiftet langsamer, stellt Eiweiße weniger effizient her, versorgt den Körper nur suboptimal mit wichtigen Stoffen. Genau diese Prozesse brauchen wir aber besonders, wenn wir etwas in uns selbst ausheilen lassen wollen. Ob nach Operationen, in Phasen starker Erschöpfung oder bei chronischen Beschwerden: Die Leber ist ein zentrales Organ, das im Hintergrund ständig für uns arbeitet.
Ist sie geschwächt, geraten Abläufe ins Stocken, die für Wundheilung, Blutgerinnung und allgemeine Stabilität enorm wichtig sind. Fettleber wird weitläufig als Vorstufe zur Leberzirrhose betrachtet.

Die gute Nachricht: Die Leber ist ein kleines Wunder

Das alles heißt nicht, dass Sie künftig nie wieder Kuchen essen dürfen oder Honig auf Ihrem Brot tabu ist. Die Leber ist ein unglaublich belastbares Organ. Sie regeneriert sich, sie verzeiht viel. Wenn Zucker und besonders Fruktose im Alltag immer wieder und in großer Menge auftauchen, erst dann steigt das Risiko für Leberfett und stille Entzündungen. Der Rückgang einer Fettleber ist in vielen Fällen möglich.

Gesundheit ist nie schwarz-weiß

Die WHO empfiehlt aus gutem Grund, den Anteil an freien Zuckern zu reduzieren. Aber pauschale Regeln greifen selten weit genug. Jeder Mensch bringt eine eigene Geschichte, eigene Belastungen und eigene Ziele mit. Wie sieht Ihr gesamtes System aus? Gibt es Begleiterkrankungen? Gibt es Beschwerden, die immer wieder auftreten?

Vielleicht fällt es Ihnen schwer, sich zu konzentrieren, Sie fühlen sich „vernebelt“ im Kopf oder schnell überlastet. Auch solche Konzentrationsstörungen können mit dem Stoffwechsel und der Leberfunktion zusammenhängen. Der Körper ist ein Netzwerk – und wenn ein Organ ins Ungleichgewicht gerät, spüren wir das oft an ganz anderer Stelle.

Braucht Ihre Leber mehr Aufmerksamkeit?

In meiner Arbeit sehe ich den Leberstoffwechsel im Zusammenhang mit Erschöpfung, Darmbeschwerden, Konzentrationsproblemen oder verzögerter Wundheilung. Daraus entstehen individuelle Begleitpläne, die Ihre Gesundheit unterstützen. Vielleicht merken Sie, dass es Ihnen schwerfällt, klar zu denken oder sich länger am Stück zu konzentrieren. Selbst bei Kindern zeigen sich diese Beschwerden bereits. Vielleicht fühlen Sie sich häufig müde, druckvoll im Oberbauch oder insgesamt „beladen“. Wenn Sie herausfinden möchten, ob Ihr Stoffwechsel oder Ihre Leberfunktion eine Rolle spielt, sprechen Sie mich gern an. Gemeinsam gehen wir den Ursachen auf den Grund und schauen, was Ihr Körper wirklich braucht.

Herzlichst Ihre Ute Micko
Heilpraktikerin und Ernährungsberatung

Kurs: Schilddrüsenmassage – Hilfe zur Selbsthilfe

Unsere Schilddrüse beeinflusst nahezu alle Stoffwechselprozesse im Körper. Wie ein Schmetterling sitzt sie sanft und doch kraftvoll in unserem Hals und manchmal ist sie ebenso sensibel und zerbrechlich. Dabei können Erschöpfung, Nervosität, Kloßgefühl im Hals oder Druckempfinden klare Zeichen sein, dass unser Schmetterling aus dem Gleichgewicht geraten ist.