Gerade in der Weihnachtszeit gehört Süßes für viele von uns zum Alltag. Dabei wissen wir längst, wie Zucker in unserem Körper wirkt und welche negativen Auswirkungen der langfristige Konsum auf unsere Gesundheit haben kann. So sind Zuckeralternativen im Kommen und Hersteller gehen auf Kundenwünsche und Nachfrage ein. Erst heute habe ich wieder Werbung für zuckerfreie Gummibärchen und Schokolade gesehen. Jedes Mal wird mir schlecht und mir dreht sich der Magen um. In der Naturheilkunde wächst mit steigendem Konsum das Bewusstsein für Risiken und Nebenwirkungen von Zuckerausstauschstoffen. Es wird Zeit, genauer hinzuschauen: Was macht Zucker mit uns und welche Gefahren bringen die oft gehypten Alternativen mit?
Natürliche Zuckerarten – automatisch bessere Wahl?
Viele Menschen greifen zu Honig, Ahornsirup, Kokosblütenzucker oder Dattelsirup. Diese Art Zucker ist natürlichen Ursprungs und wird gerne als Alternative verwendet. Doch trotz ihres natürlichen Ursprungs handelt es sich biochemisch betrachtet weiterhin um Zucker. Der Blutzuckerspiegel wird beeinflusst, die Energie schnell verfügbar gemacht und in größeren Mengen verursachen diese Zucker dieselben Schwankungen wie Haushaltszucker. Zwar enthalten manche dieser Süßungsmittel geringe Mengen an Mineralstoffen und Antioxidantien, doch diese sind so gering, dass sie die Stoffwechseleffekte kaum ausgleichen.
Damit sollten natürliche Alternativen genau wie Haushaltszucker bewusst und in kleinen Mengen eingesetzt werden. Geschmacklich sind sie oft runder und karamellig. Sie lösen aber dennoch Blutzuckerspitzen aus, die sich auf Konzentration, Stimmung, Heißhunger und langfristig auch auf die Bauchspeicheldrüse auswirken können.
Erythrit, Xylit und ihre Wirkung
Immer häufiger landen Zuckeralkohole wie Erythrit und Xylit in Gebäck, Getränken oder zuckerfreien Süßigkeiten. Sie werden damit beworben, dass sie den Blutzucker kaum oder gar nicht ansteigen lassen und weniger Kalorien liefern. Leider ist das nur die halbe Wahrheit, denn unser Körper lässt sich nicht so leicht hinters Licht führen. Auch bei Zuckeralkoholen reagiert unser Körper auf den Geschmack „süß“. Insulin wird ausgeschüttet und damit Kohlenhydrate verstärkt eingelagert. Der Einfluss auf den Insulinspiegel ist vorhanden, nur fehlen die echten Kohlenhydrate dazu. Oft haben Patienten nach dem Genuss von solchen Süßigkeiten Hunger auf den „echten Zucker“ und es wird aufgrund des Insulinhochs intensiv geschlemmt.
Unser Körper reagiert nicht immer problemlos beim Konsum der Zuckeralkohole. Vor allem Xylit und Sorbit können bei empfindlichen Personen zu Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen führen. Sie werden im Dünndarm nur unvollständig aufgenommen und im Dickdarm kommt es zu einer Fermentation durch Darmbakterien. Dieser Prozess beeinflusst das Mikrobiom – also die Gesamtheit unserer Darmbakterien – und kann bei häufiger Verwendung zu Dysbiose führen.
Der Darm leidet
Das Mikrobiom reagiert sehr feinfühlig auf das, was wir essen. Zucker und Zuckeralternativen beeinflussen die Zusammensetzung unserer Darmbakterien auf unterschiedliche Weise. Während normaler Zucker das Wachstum bestimmter Bakterien fördert, die schnelle Kohlenhydrate lieben, können Zuckeralkohole in größeren Mengen zu einer Art „Überforderung“ der Darmflora führen.
Besonders bei Menschen, deren Darm bereits sensibel oder entzündet ist, kommt es zu unklaren Beschwerden. Die Verschiebung der bakteriellen Zusammensetzung ist pathologisch und füllt im Ernstfall die Heilpraktiker-Praxis . Einige Studien zeigen sogar, dass Ersatzstoffe bei manchen Personen die Darmbewegung verändern und so Blähungen, Völlegefühl oder instabile Stuhlgewohnheiten begünstigen.
Zuckeralternativen sind nicht automatisch harmlos, nur weil sie „kalorienfrei“ oder „blutzuckerneutral“ sind. Meine Empfehlung ist daher entweder zum „echten Zucker“ zu greifen. Die Alternative ist mein Programm „Natürlich Zuckerfrei!“ oder „Zuckerfrei im Mai“ – das Leben schmeckt auch ohne Zucker.
Bitte überdenken Sie jede Süßigkeit mit Zuckeralkoholen, die Sie Ihren Kindern/Ihrem Kind geben. Diese Stoffe gehören nach meiner Ansicht nicht in Kinderbäuche.
Schon heute ist der Darm von Kindern um ein Vielfaches schlechter als der ihrer Großeltern. Bei der Therapie ist viel Fingerspitzengefühl gefragt und es braucht Zeit. Viel Zeit, plus minus ein halbes Jahr, manchmal auch mehr.
Xylit ist gefährlich für Tiere
Xylit (auch als Birkenzucker bekannt) ist extrem gefährlich für Hunde und kann bereits in kleinen Mengen lebensbedrohlich sein. Während Menschen Xylit relativ gut verstoffwechseln, löst es bei Hunden eine massive Insulinausschüttung aus, die zu einer schweren Unterzuckerung führen kann. Symptome wie Schwäche, Zittern, Erbrechen oder Krampfanfälle können innerhalb kurzer Zeit auftreten und erfordern sofort tierärztliche Hilfe.
Auch andere Haustiere wie Frettchen reagieren empfindlich auf Xylit. Katzen hingegen scheinen weniger betroffen zu sein, dennoch sollten zuckerfreie Produkte grundsätzlich außerhalb der Reichweite aller Haustiere aufbewahrt werden. Noch ein Grund mehr auf diesen Zuckeralkohol zu verzichten.
Bewusster Genuss: das eigentliche Ziel
Egal ob Haushaltszucker, Honig oder Erythrit: jedes Süßungsmittel hat eine Wirkung. Es gibt nicht die eine perfekte Alternativ. Es gibt nur eine bewusste Entscheidung darüber, welche Art von Süßem zu Ihnen, Ihrem Körper und Ihrer Situation passt. Besonders rund um Weihnachten, wenn das Angebot an Leckereien überquillt, lohnt es sich, genauer hinzusehen und den Konsum konsequent zu dosieren.
Denn am Ende bleibt Süßes eine besondere Sache – und genau das macht es so wertvoll, wenn wir es bewusst genießen.
Sie möchten noch tiefer in das Thema eintauchen?
Wenn Sie lernen möchten, wie Sie Ihren Zuckerkonsum sinnvoll regulieren, welche Alternativen wirklich passen oder wie Sie Ihre Familie durch die süße Adventszeit begleiten können, unterstütze ich Sie gern. Schreiben Sie mir einfach oder werfen Sie einen Blick in meine Kurse – dort finden Sie praktische, alltagstaugliche Impulse für mehr Wohlbefinden und einen stabileren Blutzucker. Ich freue mich über Ihren Anruf.
Herzlichst Ihre Ute Micko
Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin