Die Adventszeit trägt eine besondere Wärme in sich. Wie jedes Jahr gehe ich mit glänzenden Augen durch die beleuchteten Straßen, besuche Weihnachtsmärkte, kaufe Geschenke. Die Vorweihnachtszeit ist erfüllt von Lichtern, Düften und kleinen Ritualen, die mich zum Teil seit Kindheit begleiten. Doch dieses Jahr ist zu Vorfreude und Lichterglanz eine neue Emotion dazugekommen. Ein Ereignis, das so stark sind, dass die Welt für einen Advent stillzustehen scheint. Es sind die Sorte Erfahrungen, die uns allen hin und wieder begegnen. Es wird neu geordnet, neu einsortiert und ja, diese Ereignisse bieten mir die Chance mein Leben auf die wirklich wichtigen Dinge zu reduzieren. Eine unerwartete Krebsdiagnose im engsten Familienkreis und der Abschied von meinem langjährigen Haustier. Beides Nachrichten, die verarbeitet werden wollen.
Unvorhergesehene Ereignisse kommen nie passend
Während um mich herum alles glitzert, leuchtet und Weihnachts-Erwartungen wachsen, fühlt es sich im eigenen Herzen an, als würde das Leben einmal kräftig anhalten. Als hätte jemand die Pause-Taste gedrückt – sehr deutlich, dafür ohne Vorwarnung. Jetzt kommt der Moment innezuhalten, die aufkommenden Gefühle ernst zu nehmen und nicht so tun, als wäre alles in Ordnung. Manchmal ist die größte Kraft, die wir aufbringen können, die Ehrlichkeit gegenüber uns selbst.
Eine Diagnose, die alles verändert
Manchmal treffen uns Schicksalsschläge nicht nacheinander, sondern gleichzeitig oder unmittelbar hintereinander. Die Nachricht über eine schwere Diagnose wie Krebs geht in Mark und Bein. Eine Krebsdiagnose mitten im Advent trifft in eine Zeit hinein, die eigentlich von Vorfreude geprägt sein sollte. Eine Nachricht, die mit einem Schlag alles verändert, stellt Fragen in den Raum, auf die es oft keine schnellen Antworten gibt. Plötzlich zählt nicht mehr, ob die Adventsdeko perfekt hängt oder die Plätzchen gelingen. Plötzlich geht es um das Leben, um Klarheit, Verbundenheit und Hoffnung.
Weihnachten mit neuer Perspektive
Der Mensch, den wir lieben, ist derselbe – und doch fühlt sich alles anders an. Man sortiert neu: Was ist wichtig? Was darf warten? Welche Momente möchten wir bewusster festhalten? Weihnachten hat plötzlich weniger mit Perfektion zu tun, sondern viel mehr mit Nähe, Wärme und dem Gefühl, füreinander da zu sein.
Wenn ein geliebtes Tier fehlt
Tiere sind stille Seelenverwandte. Sie begleiten uns in Routinen, in Stimmungen, in leisen und lauten Tagen. Ihr Verlust reißt eine Lücke, die besonders in einer emotionalen Zeit wie dem Advent auffällt. Es fehlt das vertraute Trippeln, der Blick aus treuen Augen, der Platz auf dem Sofa, der nun leer bleibt. Und manchmal bricht diese Trauer genau dann auf, wenn das Harmoniebedürfnis am Höchsten ist.
Der Schmerz um ein Tier und die Sorge um einen geliebten Menschen verbinden sich. Sie zeigen, wie kostbar Verbundenheit ist – egal, ob sie menschlich oder tierisch ist.
uch der Verlust eines Haustiers ist ein Einschnitt, der oft unterschätzt wird – bis er uns selbst trifft. Tiere sind Familienmitglieder auf ihre ganz eigene Weise: treu, sanft, bedingungslos liebend. Wenn sie gehen, entsteht eine Leerstelle, die kaum zu füllen ist.
In der Adventszeit, in der Rituale, Gewohnheiten und feste Abläufe besonders spürbar werden, wird diese Lücke noch deutlicher. Der Platz am Kamin, der sonst belegt war, der Gang zur Haustür ohne die üblichen Schritte neben uns oder der Blick auf den Baum ohne das neugierige Schnuppern darunter – all das erinnert uns daran, dass etwas fehlt, das einmal selbstverständlich war.